Фелікс Шнелль » Räume des Schreckens. Gewalträume und Gruppenmilitanz in der Ukraine, 1905–1933 (нім.)
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Räume des Schreckens. Gewalträume und Gruppenmilitanz in der Ukraine, 1905–1933 (нім.)
Праця
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Написано: |
2012 року |
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Розділ: |
Історична |
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Твір додано: |
08.12.2017 |
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Твір змінено: |
08.12.2017 |
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Опис: |
Felix Schnell. Räume des Schreckens. Gewalträume und Gruppenmilitanz in der Ukraine, 1905–1933. - Hamburg: Hamburger Edition, 2012. - 575 S.
Wie verhalten sich Menschen, wenn der Staat sein Gewaltmonopol nicht durchsetzen kann, wenn gewohnte Ordnungen zusammenbrechen und die Möglichkeit, sich etwas mit Gewalt zu nehmen, eine Option, wenn nicht für jedermann, so doch für viele wird? Wenn also Gewalträume entstehen, in denen nur das Recht des Stärkeren gilt? Felix Schnell untersucht diese Kultur der Gewalt am Beispiel der Ukraine zwischen 1905, dem Jahr der ersten Russischen Revolution, und 1933, als die sowjetische Herrschaft gefestigt und die Kollektivierung der Landwirtschaft durchgesetzt war. Seine Analyse des Gewalthandelns der militanten Gruppen und ihrer Anführer offenbart, dass für dessen Entstehung weniger politische Ideologien als vielmehr Möglichkeiten und Anforderungen im Ausnahmezustand ausschlaggebend sind.
Gewalt, so Schnell, ist viel mehr als ein Instrument, mit dem man tötet, verletzt oder sich fremdes Gut aneignet. Sie folgt eigenen Logiken, ist ein Mittel der Machtdemonstration und Kommunikation innerhalb der militanten Gruppe; sie stiftet Gemeinschaft und Identität und gibt Orientierung im Ungewissen. Mit der dichten Beschreibung des Kontinuums der Gewaltexzesse, der die Bevölkerung der Ukraine über einen langen Zeitraum ausgesetzt und in die sie involviert war, leistet die Arbeit einen aufschlussreichen Beitrag zur Diskussion über Ursprünge, Formen und Bedeutung von Gewalt im Zeitalter totalitärer Diktaturen. |
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Зміст: |
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Einleitung 11
Das Laboratorium der Gewalt 27
Voraussetzungen 30
Herrschaft unter staatsfernen Bedingungen 30
Gewalt als Teil der bäuerlichen Kultur 33
Soziale Spannungsfelder und Staatsferne in urbanen Räumen 43
Die Revolution von 1905 60
Bauernunruhen und -aufstände 67
Gruppenmilitanz im Untergrund 71
Ein Schüler des Gewaltraums: Nestor Machno 77
Pogrome 81
Offen auftretende Gruppenmilitanz: Selbstwehren und Milizen 91
Fallbeispiel: die revolutionäre Miliz von Griˇsino 104
Ein Gouvernement im Ausnahmezustand – Jekaterinoslaw 1905 105
Eine militante Gruppe in ihrem Gewaltraum 110
Die Dialektik von Gruppenmilitanz und Gewaltraum 131
Entgrenzung der Gewalt in Krieg und Bürgerkrieg 145
Der Erste Weltkrieg als Schule der Gewalt
und der Entstaatlichung 147
Revolution als »blutiger Karneval« 158
Der Bürgerkrieg in der Ukraine: makrosoziale Konturen 164
Die Revolution in der Ukraine, 1917 bis 1918 166
Die deutsche Besatzung, März bis November 1918 171
Die Ukraine als Schlachtfeld, 1919 bis 1920 176
Der Bauernkrieg, 1918 bis 1921 186
Der Hobbesianische Raum aus der Perspektive
der Schwachen 191
Dörfliche Gruppenmilitanz 210
Bauern gegen Besatzungstruppen 213
Innerdörfliche und zwischendörfliche Konflikte 216
Zwei Dörfer im Zwist: Botvinovka contra Bosovka 218
Ethnisierung und Politisierung lokaler Konflikte 223
Vom Widerstand zur Gruppenmilitanz 238
Verfestigte und dauerhafte Gruppenmilitanz 245
»Reguläre« Kriegführung 246
Atamanˇsˇcina 256
Fallbeispiel I: der Ataman Volynec 262
Fallbeispiel II: der Ataman Zelenyj 272
Exkurs: Antonovˇsˇcina 281
Ein Ataman und seine Armee: Nestor Machno 287
Vergangene und gegenwärtige Historisierung der Machnovˇsˇcina 288
Eine kurze Geschichte der Machnovˇsˇcina 290
Die Machnovˇsˇcina in kulturhistorischer Sicht 315
Charismatische Führung und Machno-Kult 317
Gewalt als Qualifikation von Führerschaft 325
Fotografische Inszenierungen militanter Vergemeinschaftung 331
Exkurs: Frauen in der Machno-Armee 336
Vergemeinschaftung durch Gewalt 345
Gewalt gegen Schwache 345
Hinrichtungsrituale 349
Gewalt als sinnstiftendes Element einer Kämpfergemeinschaft 352
Umrisse einer gruppeninternen Gewaltkultur 358
Machnovˇsˇcina – Sonderfall oder typische Erscheinung
der Atamanˇsˇcina? 363
Das Ende der Atamanˇsˇcina in der Ukraine 366
Staatsbildung im Gewaltraum 379
Wirtschaftliche und strukturelle Hintergründe
der Kollektivierung 385
Dörfliche Spannungsfelder in der NÖP-Periode 386
Ambitionen des Staates und ökonomische Realitäten 393
Der Bürgerkrieg als mentaler Steg 402
Stalin und die führenden Bolschewiki 402
Das Fußvolk der Partei 408
Lebende Tote, anwesende Abwesende –
die Macht der Erinnerung 411
Gerüchte und Wunschdenken 415
Die Angst der Bolschewiki vor neuen Atamanen 418
Phantasmagorien à la carte: die Giftküche der OGPU 424
Der Angriff auf das Dorf 428
Die Kollektivierung als Staatsaktion 431
Abmessungen von Staatsferne 438
Gewalt gegen den eigenen Apparat 449
Bäuerlicher Widerstand 454
Militante Gruppen in lokalen Kontexten 465
»Banditismus« 472
»Gelegenheit macht …« – Ausnutzung lokaler Parteistrukturen
484
Machtworte und Zuckungen revolutionärer Gesetzlichkeit 492
Wie man die Dorfsolidarität sprengt:
»Stepanovka«, Herbst 1930 497
Aktivistenbanditismus – Kleinreiche des Terrors 505
Herrschaft im »Modus des Überfalls« 513
Praxis im Gewaltraum: konkrete Beispiele 518
Gewalträume als geschützte Zonen staatsferner Obrigkeit 527
Fazit: Gruppenmilitanz während der Kollektivierung 532
Schluss 537
Danksagung 552
Anhang 554
Glossar und Abkürzungsverzeichnis 554
Quellen- und Literaturverzeichnis 556
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